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Der Wal   (The Whale)
2022
Genres Drama
Regie Darren Aronofsky
Cast Brendan Fraser, Sadie Sink, Hong Chau, Ty Simpkins, Samantha Morton
Inhalt Nach dem Tod seines Partners lebt Charlie als Englischlehrer für eine Fernhochschule nur noch in den eigenen vier Wänden – nicht zuletzt, da er mittlerweile krankhaft fettleibig ist. Nur noch über seine Schwägerin Liz pflegt Charlie einen letzten Draht zur Außenwelt... bis eines Tages seine Tochter Ellie in der Wohnung vor ihm steht.
 USA
 117 min.
Hafen-Bewertung für diesen Film:
basierend auf 1 Stimme(n)
  • 1 Bewertung(en) - 4 im Durchschnitt
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4 / 5
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#1
Wenn man ein Aronofsky-Werk für's Abendprogramm auswählt -- das weiß man spätestens nach dem zweiten oder dritten Film des Regisseurs -- dann ist man nicht auf der Suche nach einer jolly good time. Das war mir auch beim "Wal" klar, und doch saß ich nach dem Fade-to-Black am Ende wieder ganz schön benommen da. Aronofsky nimmt uns einfach gern mit in die absoluten Abgründe des menschlichen Erlebens, an die dunkelsten und verzweifelsten Klippen. In diesem Fall mit einem Brendan Fraser, der seinen Oscar wirklich mehr als verdient hat... und das nicht für seine körperliche Verwandlung (das finde ich immer ein maues Argument), sondern für ein, wie ich fand, wirklich nuancenreiches Spiel, das erst zum Ende hin die ganze ausdrucksstarke Dramatik zündet, die man so in den Oscarbewerbungsclips zu sehen bekam.

Besonders gut gefallen hat mir ansonsten auch noch Hong Chau als Münchhausen-by-proxy-Fallstudie, und auch der Teenage-Schauspielerin Sadie Sink muss man m. E. wirklich Anerkennung zollen, dass sie in diesem Kammerspiel so wacker mithalten kann. Es wäre ja doch ein Leichtes gewesen, die Rolle der rebellierenden Tochter völlig zu überzeichnen...

Zja, aber wie bewerte ich das Ganze? Die Schlagkraft, mit der der Regisseur hier Abgründe auftut, kann ich schon schätzen, aber nur wenn es mir selbst gerade gut genug dafür geht. Zugleich finde ich es manchmal auch ein wenig angeberisch und selbstherrlich, als würde er sich insgeheim als "Spiegelvorhalter der Gesellschaft" abfeiern. Ich habe auch gelesen, dass manche Adipositas-Gruppen sich sehr unglücklich über den Film geäußert haben, und fürchten, dass dieser Stigmata fördert...darüber muss ich noch nachdenken. Ad-hoc fand ich die Darstellung eigentlich sehr empathisch und einfühlsam.

Für den Moment stehe ich bei einer Wertung 4 von 5, konsolidiert durch die wirklich tolle Musik des Films.
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